Haiku

Haiku

Kampfkunst hat es immer überall gegeben. Doch verbinden wir im Westen heute besonders Japan und China mit diesem Begriff. So kommt es wohl, dass man sich als Kampfsportler grundsätzlich auch immer mehr oder weniger mit der asiatischen Kultur auseinandersetzt und wahre Wunder entdecken kann. Eines dieser kleinen Wunder ist für mich der Begriff Haiku aus Japan.

Haiku ist eine traditionelle Gedichtform. Dabei besteht ein Haiku klassisch aus drei Zeilen mit fester Silbenzahl, fünf plus sieben plus fünf, und der Haiku-Großmeister Bashō ([芭蕉] 1644 bis 1694) zählt sie zusammen:

‚Der Duft der Astern
Steigt durch das Dunkel herauf:
Ein Siebzehnsilber!’“

Ralph Rainer Wuthenow schreibt:

„Das Haiku ist eine spezifisch japanische lyrische Kleinform von genau siebzehn Silben. Nichts Beschreibendes, keine persönliche Empfindung, keine subjektive Seelenregung, wie wir sie aus der Tradition der europäischen Lyrik kennen, hat darin Platz. Selten genug erscheint überhaupt ein Ich in den Versen. Es ist auch kein Platz für ein überflüssiges Wort.“

Untenstehend ein berühmtes Frosch-Haiku.

古池や
Furu ike ya
Alter Weiher
蛙飛び込む
kawazu tobi komu
Ein Frosch springt
水の音
mizu no oto.
Wasserplatschen.

von 松尾 芭蕉
Matsuo Bashō
1644-1694

 

Und noch eines, welches ich sehr schön finde:

 

 

Ich mag diese Form gern und auf google findet man genug Beispiele auch von deutschen Dichtern. Ich hoffe ich konnte Ihnen eine kleine lyrische Anregung zum Lesen geben.

 

Quelle: https://www.oai.de/en/53-ostasienlexikon/hhh/1297-haiku.html

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